Bad Leadership - die 10 Eigenschaften schlechter Führungskräfte
Erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich durch eine exzellente Führungsriege aus. Doch nicht überall läuft alles ganz rund und nicht jeder Beschäftigte ist dafür geeignet, eine gute Führungspersönlichkeit zu sein. Nicht nur fachliche Kompetenzen und unternehmensspezifisches Knowhow machen eine gute Führungskraft aus, denn es geht häufig vielmehr um Leadership-Qualitäten auf menschlicher Ebene. Denn nicht zuletzt ist es wichtig, auf die Mitarbeiter*innen einzugehen, denn durch sie steht und fällt das Unternehmen.
In diesem Artikel gehen wir auf die häufigsten Fehler und die 10 schlechtesten Eigenschaften ein, wenn es um Bad Leadership geht.
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Was ist Bad Leadership?
Bad Leadership, auch als destruktive, negative oder toxische, negative oder Führung bekannt, steht für schlechtes Führungsverhalten oder das schädliche Verhalten von Führungskräften ihren Mitarbeiter*innen gegenüber. Dabei zieht sich dieses Verhalten wie ein roter Faden durch den gesamten Führungsstil und zerstört Teamgeist und Motivation der Beschäftigten.
Fehlende Führungsqualitäten - warum das so fatal ist
Leider gibt es sowas in fast jedem Unternehmen: Führungskräfte, die keinerlei Führungsqualitäten aufweisen und genau das ist das Fatale an der ganzen Sache, denn im schlimmsten Fall ist ihre Arbeitsweise so schlecht, dass es dem ganzen Unternehmen mehr schadet als nutzt. Sie arbeiten so ineffektiv, dass die anderen Beschäftigten den Respekt vor ihnen verlieren und kein Vertrauen mehr zu ihnen haben.
Eine Führungskraft, die nicht mehr ernst genommen wird, ist so etwas wie ein moderner Don Quichotte, der Ritter von der traurigen Gestalt, der zwar versucht, gegen Windmühlen zu kämpfen, aber von allen nur noch kopfschüttelnd belächelt wird. Ebenso sind viele Führungskräfte unzureichend ausgebildet und sind nicht in der Lage, mit Menschen umzugehen. Nur eine Führungskraft, die das Ruder fest in der Hand hält, kann auch das Unternehmens-Schiff sicher und erfolgreich steuern.
Fehler in der Führung und die Folgen
Ein schlechter Führungsstil wirkt sich negativ auf die Produktivität der Beschäftigten aus. Er mindert die Leistungsbereitschaft und sorgt dafür, dass die Motivation abnimmt. Der Frust unter den Mitarbeiter*innen kann auch schnell in Stress oder Depression umschlagen. Im Klartext soll das heißen: Schlechte Chef*innen vergraulen ihre Angestellten.
Nicht nur, dass in der Folge die Suche nach kompetenten Fachkräften und ehrgeizigen Leistungsträgern immer schwieriger ist, die ständige Fluktuation wird auch von außen mit einem gewissen Stirnrunzeln wahrgenommen. solche Vorgänge schlagen sich natürlich negativ auf das Image des Unternehmens nieder. Bekanntlich sagt man ja, dass der Fisch am Kopf anfängt zu stinken. Solche Fälle sind in den Social Media Kanälen dann gefundenes Fressen für Hater und Shitstormer.
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Häufige Kündigungen - ein hoher Kostenfaktor
Mitarbeiter gehen nicht wegen des Jobs, sondern wegen des Chefs. Einem Gallup-Report zufolge sind es sehr häufig die Personen in den Chefsesseln, die der Grund sind, warum viele Beschäftigte kündigen. So gab bei der entsprechenden Befragung jede zweite angestellte Person an, schon einmal einen Job zu verlassen zu haben, weil es Probleme mit der Führungsriege gab.
Häufige Jobwechsel kosten dem Unternehmen Geld. Geld, das für Stellenausschreibungen, Kosten für Headhunter und den Aufwand der Bewerbungsprozesse ausgelegt wird. Nicht zu vergessen, dass die alten Mitarbeiter wertvolles Wissen mitnehmen und neue Teammitglieder sich erst wieder in die Prozesse einarbeiten müssen.
Die 10 Eigenschaften schlechter Vorgesetzter
Genau so geht gute Führung - NICHT! Hier die 10 schlechtesten Eigenschaften mieser Vorgesetzter:
1. Sie geben kein Feedback
Für Beschäftigte ist es wichtig zu wissen, wie ihre Leistungen von den Vorgesetzten aufgenommen werden. Kein Feedback zu erhalten schafft Unsicherheit, denn die Mitarbeiter tappen im Dunkeln und wissen nicht, wo sie stehen. Dabei sind gelegentliches Lob oder eine konstruktive Kritik sehr wichtig. Ganz nach dem Motto: “Keine Kritik ist schon Lob genug”, geben schlechte Chef*innen meist nur ihren Senf dazu, wenn die Fehler bereits begangen wurden.
2. Sie haben keine Empathie
Heute steht menschenorientiertes Führen für viele Beschäftigte im Vordergrund. Vorgesetzte müssen die Eigenschaft haben, sich in ihre Kolleg*innen hineindenken zu können. Wer keinen direkten Bezug zu seinen Angestellten hat, verliert den Kontakt und das Vertrauen. Sie agieren von oben herab ohne Verständnis für die Teammitglieder, die sich früher oder später emotional vom Unternehmen abwenden. Die Folgen: Innere Kündigung bis hin zur klassischen Kündigung. Nur wer sich im Job auch verstanden fühlt, empfindet Loyalität und zeigt Einsatzbereitschaft.
3. Sie geben keine klaren Anweisungen
Mit unklaren Anweisungen und schwammigen Aussagen kann kein Arbeitnehmer etwas anfangen. Wer hastig zwischen Tür und Angel knappe, ungenaue oder unvollständige Instruktionen in den Raum wirft, muss sich nicht wundern, wenn Fehler passieren. Eine gute Führungskraft nimmt sich die Zeit, klare Ansagen zu machen und möglichst auch Hintergrundinformationen und Zielsetzungen zu formulieren, damit verständlich wird, worum es geht. Ebenso soll auch Zeit und Raum für Rückfragen gegeben werden.
4. Sie betreiben Mikromanagement
Das ist wirklich so eine Angewohnheit von Führungskräften, besonders von denen der alten Schule. Jedes Anschreiben, jede Mail, ja jeder erledigte Task muss erstmal vom Chef höchstpersönlich durchgewunken und abgesegnet werden. Ist das ein Zeichen von mangelndem Vertrauen, den Mitarbeiter*innen gegenüber oder ein Zeichen von Misstrauen, ob auch wirklich alle ihren Job machen? Diese Art der Kontrollsucht kann sich negativ auf das ganze Unternehmen auswirken und mindert die Arbeitsmoral der Beschäftigten, weil Ideen und Vorschläge aus dem Team schlichtweg unterbunden werden und das ist auf Dauer extrem frustrierend
5. Sie vermitteln kein “Wir-Gefühl”
Wenn Vorgesetzte immer nur ihr eigenes Süppchen kochen und ihre Teammitglieder nicht mit einbeziehen, kann kein effektiv arbeitendes Team entstehen. Oft ist es Arroganz, oder das Festhalten an traditionellen Hierarchien, dass die Teamarbeit eher einer One-Man-Show gleicht. Schlechte Führungskräfte bleiben verschlossen, wenn es um die Einbringung eigener Ideen und Feedback geht. Wenn es weder Coaching, noch Teamwork, noch Mentoring seitens der Chefetage gibt, entwickelt sich auch kein echtes Wir-Gefühl, was überaus demotivierend für die Beschäftigten ist.
6. Sie “glänzen” durch Abwesenheit
Schlechte Führungskräfte lassen sich kaum bei Unterredungen blicken und sind auch sonst kaum zu erreichen. Auch bei Fragen oder Problemen seitens der Beschäftigten scheinen sie Gefallen daran zu haben, lieber das berühmte Versteckspiel zu spielen, als persönlich Rede und Antwort zu stehen. Die freundlichen Vorzimmerdamen wimmeln “Eindringlinge” beharrlich ab, oder am Telefon ist immer wieder nur der AB zu hören. Den unerreichten Halbgott in höheren Hemisphären zu spielen, ist zum Einen nicht kollegial und zum Anderen weist es auf unzureichende Führungsqualitäten hin und könnte bei den Kolleg*innen auf Desinteresse schließen lassen. Möglicherweise kann aber auch Überforderung der Grund dafür sein.
7. Sie zeigen keine Wertschätzung
Ein wichtiger Punkt, den die meisten schlechten Chef*innen nicht genug wahrnehmen: Die Mitarbeiter, ihre Einsatzbereitschaft sowie ihre Leistungen sollten nie als selbstverständlich hingenommen werden. Dazu gehört neben einem Lob oder einer Anerkennung für gute Ergebnisse auch der respektvolle Umgang mit Untergebenen. Wenn es den Anschein macht, dass die Anstrengungen nicht wahrgenommen oder gewürdigt werden, macht sich schnell Frustration breit und die Motivation rutscht in den Keller.
Übrigens zeugt es auch von großer Wertschätzung, wenn die Meinung von anderen Teammitgliedern eingeholt wird und sie ermutigt werden, an Entscheidungen teilhaben zu können.
8. Sie übernehmen keine Verantwortung
Läuft mal was schief, dann ist natürlich nie die Führungskraft dafür verantwortlich. Anderen die Schuld zuzuweisen, ist ja auch wesentlich einfacher. Doch vergisst manch eine Person in der Führungsetage gern, dass sie eben sehr wohl die Verantwortung trägt. Und zwar sowohl für die Mitarbeiter, ihre Leistungen sowie ihre Fehler.
Schlechte Vorgesetzte schmücken sich zwar schon gern mal mit fremden Federn und übernehmen genauso gerne die Verantwortung für gute Ergebnisse. Für die schlechten finden sie aber problemlos immer einen Sündenbock. Leider ist es aber auch die Aufgabe von guten Führungskräften, den Kopf für andere Teammitglieder hin zu halten, wenn diese mal einen Bock geschossen haben. Damit demonstrieren sie, dass sie ihren Kollegen den Rücken stärken und sich auch in schwierigen Situationen nicht ihrer Verantwortung entziehen.
9. Sie haben kein gutes Konfliktmanagement
Sind wir doch mal ehrlich: Meinungsverschiedenheiten und gelegentliche Konflikte kommen hin und wieder in jedem Job mal vor. Viele unterschiedliche Persönlichkeiten bringen auch immer gewisse Reibungspunkte mit sich. Schlechte Führungskräfte verschließen davor ihre Augen. Streit, Mobbing und Stress mit anderen Mitarbeitern wird da schon gern mal unter den Teppich gekehrt. Besser, das Thema erstmal totschweigen, statt sich der Konflikte zu stellen und versuchen, sie zu lösen. Schlechte Führungskräfte sehen so lange zu, bis die Dinge irgendwann mal eskalieren. Nicht gerade ein Zeichen dafür, dass sich eine Führungsperson dafür mit Ruhm bekleckert hat.
10. Sie besitzen keine Voraussicht
Zugegeben, eine gute Führungskraft hat nicht im Büro eine Kristallkugel stehen, die ihr die Zukunft vorhersagt. Doch sollte sie schon ein gutes Gespür dafür haben, welche Ereignisse möglicherweise dem Unternehmen oder dem Team bevorstehen. Beispiel: Zeichnet es sich vielleicht schon ab, dass ein Projekt nicht termingerecht fertig wird, muss der Vorgesetzte entsprechend handeln. Das Team muss darauf vorbereitet werden, um sich auf eventuelle Überstunden einzustellen. Geschäftspartner und Kunden sollten informiert werden, damit sie entsprechend reagieren können. Eine Führungskraft, die keine Vorausschau beherrscht und erst reagiert, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, kann dem Unternehmen und seinem Ruf sehr großen Schaden zufügen.
Unser Fazit:
Nicht immer ist Bad Leadership gleich konkret zu erkennen. Doch können unzufriedene, unmotivierte Mitarbeiter*innen, eine hohe Fluktuation oder ein überproportionaler Krankenstand Anzeichen sein, die darauf hindeuten, dass eine schlechte Führungskraft am Ruder steht. Hier sind auch im Vorfeld die HR-Manager*innen gefragt, die bei Einstellungsgesprächen ganz genau hinsehen sollten.
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